39. Dreiecksrennen in Nepomuk / Tschechische Republik 25./26.07.2020

Das Rennen wurde erstmals 1948 abgehalten, seit ich es kenne aber nur noch als Veranstaltung für historische Rennmotorräder. Christian Schnell und ich haben schon mehrmals teilgenommen. Diesmal waren auch unsere AMC-Kollegen „Jim“ Franz Schimani und Hans Eder mit von der Partie. Im Vorfeld war Einiges wegen Teilnahme und den nötigen Papieren zu klären, dabei und auch bei der Betreuung vor Ort inklusive Reservierung einer riesigen Stellfläche im Fahrerlager war mein tschechischer Freund David Schmidt eine große Hilfe.

Wegen der gestiegenen Zahl an deutschen Teilnehmern gab es erstmals eine extra Fahrerbesprechung auf Deutsch und für die Erstteilnehmer die Verpflichtung Warnwesten zu tragen.

Die Strecke ist ein Stadtkurs und speziell das Drittel das durch eine alte Allee mit schlechter Straßenoberfläche führt ist nicht ungefährlich.

Für Jim war es der erste Renneinsatz auf seiner 350er Kawa, er wurde allerdings wegen seines Dreizylinder Motors in die 500er Klasse eingeteilt. Hans wollte mit seiner neu erworbenen 250er Rudge Rennmaschine starten, hatte allerdings Zündungsprobleme, die nicht zu beheben waren. Seine 500er Cotton war ob der Neuanschaffung so beleidigt, dass sie nicht mehr ansprang… englische Ladys sind nicht ganz einfach.. Hans wurde Nichtstarter und Zuschauer.       

Für Christian und mich lief es ganz gut und mit Startplatz 4 und 2 waren wir ganz zufrieden. Durch einen gelungenen Start konnte ich mich sofort an die Spitze des Feldes setzen und hatte beim Abzweig in den schlechten Streckenteil bereits einen guten Vorsprung. Der NSU Fahrer auf Platz 2 hatte aber mit Telegabel und Hinterradfederung (gegen meine Trapezgabel und Starrrahmen) offensichtlich Vorteile im schlechten Sektor und beim Kreisel vor der Start/ Zielgeraden hörte ich ein schleifendes Geräusch, das konnte nur der NSU Fahrer sein (nach dem Rennen erzählte mir der NSU Fahrer das er mit blockierenden Rädern auf mich zurutschte und mich nur um 10 Zentimeter verfehlte) aber beim Abzweig in den schlechten Abschnitt war der Abstand wieder hergestellt. Das Überrunden der langsamen Fahrer klappte gut und ich konnte meinen Vorsprung ausbauen. Als ich bei 2:00 die Ziellinie passierte habe ich mich auf die letzte Runde gefreut, aber ich erreichte das Ziel bei 0:12 Restzeit und von der schwarz weiß karierten Fahne war nichts zu sehen… also noch eine Runde und dann wurde es in der letzten halben Runde noch dramatisch als sich Zündaussetzer im höheren Drehzahlbereich einstellten. Mit stotterndem Motor konnte ich trotzdem die Ziellinie als Erster passieren und sogar die Auslaufrunde wurde komplett absolviert, bei untertouriger Fahrweise sogar fast ohne Aussetzer. Das Kondenstorkabel war am Kondensator abvibriert und berührte den Kondensator nur noch bei niedrigen Drehzahlen. Zum Sieg gab es noch den zweiten Platz in der Gleichmäßigkeitswertung. Christian erreichte trotz gerissenem Kraftstofftank als Fünfter das Ziel und wurde Vierter in der Gleichmäßigkeit. 

Jim wurde in seinem Rennen Sechster und Neunter in der Gleichmäßigkeit.

....Andreas Ulm