Es war sein erstes Rennen in Trencin, ein Flugplatzrennen auf einem ehemaligen Militärflugplatz.
Die Fahrbahn besteht aus Betonplatten oder eher Betonquadern (angeblich reichen diese 10m tief), bei denen die Oberfläche griffig und eben ist. Aber teilweise gibt es Höhenunterschiede bei den Längskanten, die einem gefederten Motorrad nichts ausmachen, aber bei einem ungefederten Heck spektakuläre Rutscher verursachen, wenn man in Schräglage aufs Gas geht …
Andreas ist mit der Strecke gut zu Recht gekommen und konnte in der 180 Grad Kehre einige Kollegen auf deutlich jüngeren Motorrädern auf der Bremse überholen. >Seine 1932er Cotton war wieder das einzige Vorkriegsmotorrad im Feld und seine Gegner waren in der Hauptsache Zweitakt Yamahas aus den 70er und Vierzylinder Hondas.
Das erste Rennen war bei bestem Wetter und Andreas hatte nach gutem Start gleich mal die dritte Position im Feld eingenommen. Die Rennen zählten wieder für 4 Meisterschaften und in den dreien an denen er eingeschrieben ist, belegte er einen zweiten und zwei dritte Plätze.
Nach dem Rennen entdeckte Andreas allerdings dass der Hinterreifen rechts mit Öl verschmutzt war und war froh dass es auf dem Kurs mehr Linkskurven gibt. Das Öl stammte von seinem Motorrad, aber er (und seine 3 Jungs u, von denen der älteste auch mein Mechaniker ist) konnten die Ursache erstmal nicht finden und vermuteten ein Problem mit den Kolbenringen.
Am Sonntag ist er das Warmup dann nur verkürzt gefahren, aber der Motor tropfte Öl. Klement (sein Sohn) hat dann Alles geputzt und die Ölleitung zur Ventilschmierung blindgemacht, da sie einen Haarriss an der selbigen vermutet haben.
Aber nach kurzer Probefahrt hat Andreas dann die Ölquelle entdeckt, die rechte Hälfte des Motorgehäuses war komplett durchgerissen!
Der Schaden wurde dann provisorisch mit Dichtmasse abgedichtet und zusätzlich Filz und Schaumstoff angebracht, damit evtl. austretendes Öl nicht auf die Strecke oder den Hinterreifen kommt.
Kurz vor dem Einlass auf die Strecke hat es dann heftig zu regnen begonnen und wir wurden erst verspätet auf die Strecke gelassen. „Fünf Minuten länger zu warten mit laufendem Motor, von dem man eigentlich weiss dass er kaputt ist, ist eine sehr lange Zeit.“ berichtet Andreas.
„Der Start auf regennasser Strecke war einer meiner Besten, da ich alle überholen konnte, erst als die Streckenverhältnisse besser wurden wurde ich dann überholt. Mit drei dritten Plätzen aus dem zweiten Rennen bin ich mehr als zufrieden.“
Es fuhren einige ehemalige Rennfahrer mit, die Andreas nach dem Regenrennen ihre Bewunderung ausdrückten. „Einer meinte sogar dein Motorrad ist nicht von dieser Welt...“
Fotos: Jaroslav Hanus